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Vita

Kabarett darf und muss bekanntlich manchmal an die Grenzen gehen. Diese Erfahrung begleitet mich seit frühester Kindheit, wuchs ich doch Anfang der 80er Jahre im ostzonalen Berlin unweit der Mauer auf. Künstlerisch verlief die Jugend verheißungsvoll. Immerhin hatte ich mich im Schultheater von einer kleinen Nebenrolle als Schaf (Klasse 1) nach nur zehn Jahren bereits zur Hauptrolle als Schulgespenst (Klasse 10) hochgearbeitet.

Erste Erfahrungen auf größeren und kleineren Bühnen sammelte ich dann 1998 bis 2001 sowohl im Berliner Hansatheater (brauchen Sie nicht googeln, ist schon längst pleite) als auch in dem Berliner Off-Theater TiK, das es erstaunlicherweise immer noch gibt. Eine mir rückblickend unerklärlich lange künstlerische Pause folgte während meines langwieri- ich meine langweili- also während meines langjährigen Studiums der Soziologie und Politikwissenschaften. Wenn Sie wissen wollen, was Soziologie eigentlich ist: Soziologie ist so etwas wie Zoologie. Nur eben mit Menschen.

Während des Studiums hörte ich natürlich oft die mit Irritation und Unverständnis hervorgebrachte Frage: »Soziologie? Was macht man denn später damit?« Diese Zeiten sind glücklicherweise vorbei. Heute höre ich die mit dem selben Maß an Irritation und Unverständnis hervorgebrachte Frage: »Kabarett? Kann man denn davon leben?« Da ich meist recht lebendig vor den Leuten stehe, weiß ich gar nicht, was ich darauf antworten soll.

Als Kabarettist beschäftige ich mich übrigens mit all den Themen, mit denen ich mich auch schon während meines Studiums auseinandergesetzt habe. Soziale Ungleichheit, Internationale Beziehungen, Rassismus, Rechtspopulismus usw. Aber das Schöne ist:  Als Kabarettist muss man seine Quellen nicht angeben.

Auf der Kabarett-Bühne stehe ich seit April 2012, beginnend mit der Ensemble-Produktion Berlin for Sale – Eine Stadt im Ausverkauf  in der Berliner Distel. Kurze Zeit später, im Dezember 2012, folgte dann die Premiere meines ersten Solo-Programms Curriculum Vitae Minimalis, welches 2015 als Buch im Eulenspiegel-Verlag erschienen ist. In diesem Programm versuchte ich mich in dem Kunststück, meine Karriere voranzutreiben, indem ich von meiner erfolglosen Karriere berichte.

​Seit 2015 bin ich  mit meinem Kollegen Henning Ruwe unterwegs. Nach  Bei Mutti schmeckt's am besten. Neues aus der Wirtschaft (2015-2017) und Wir haben genug. Kabarett zur Lage der Nation (2017-2019) spielen wir seit November 2019 unser drittes Duo-Programm Unfreiwillig komisch. Kabarett zum Wegschmeißen.

Zwischen 2017 und 2019 stand ich außerdem zusammen mit den HengstmannBrüdern für die TV-Show SchwitzkastenTV vor der Kamera.

Seit 2021 bin ich auch wieder Solo unterwegs mit meinen aktuellen Programm Lachen bleibt ansteckend.

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